Auf dieser Seite sind für die frühe Geschichte Flörsheims relevante Urkunden, Akten und Dokumente  wiedergegeben und transkribiert, bei einigen nur die Transkription oder eine Kurzfassung. Der Einfachheit halber heißt der Titel “Urkunden”. Sehr umfangreiche Urkunden und Urkundensammlungen und deren Kommentierung sind auf eigenen Seiten untergebracht und rechts verlinkt.
 

HHStAW 105/500  6. 8. 1709 Kommentar des Flörsheimer Gerichts an den Domdechanten zum Beschwerdebrief der 4 neuen Schildwirte

Hochwürdiger Hochwohlgebohrener Herr Gnädtig Hochgebittenter Herr Dhombdechant undt Statthalter
Was bey Ihro Hochwürden undt Gnadten Martin born, Oswalt ahnschütz, Hans Caspar Hochheimer und Caspar Bürgermeister als Vier Neue Schültwürdt alhir Zu flörsheimb sich uhnBittiger weis beschwert Von Jeder ohm VerZapfften wein  der Gemein ihr uhraltes gerechtes Kopfstück nicht geben wollten und in ihrem Memorial Einführen, als ob der schultheiss solches Kopfstück Plos allein Zahlt habe, damit Er Nur die Gantze Gemeindt Zu Eigene freudt Erhalten Mögte, Ein solches ist der wahrheit Schnichestracks Zu Wüdter.
Also ist Unser Underthäniger gnädtlicher gehorsambster bericht, dass Zum Ersteren Vor FünffZig, Sechtzig und Mehr Jahren Kein schültwürdt alhir gewesen wie in Copia S:L:A: Anno 1598 geschrieben
(In dieser beiliegenden Urkunde erhält Flörsheim das Weinschankrecht)
Zweytens weissen Unsere Register Von 1670. dass Eva PfanKüchin einen Schült Von Ihro Hochwürdten und Gnadten Herrn Dhombdechandt Von Ingelheim… in Gnadten Erhalten, Auch so lang sie gemelten Schült ahn Ihrem Haus gehabt neben dem Herrschafftlichen ohmergeldt der gemeindt Ihr gebührentes Kopfstück Von Jeglicher ohm Zugestellet,  nach diesem hat Kilian Bohrman den obgemelten Schült mit Verwilligung gnädtiger Herrschafft ahn sich gebracht und so lang er den Schült ahn dem Haus gehabt der Gemeindt alle Zeit Ihr gebührentes Kopfstück Zugestellet. Nach dessen ableben Hat Görg Bernhardt mit Verwilligung Hochgebittenter Gnädtiger Herrschafft Offtgemeltes Schült Zum Engell genandt ahn dem Haus Behalten, sein Gebühr daVon abgetragen, auch Neben dem Herrschafftlichen Ohme Geldt bis dato noch der Gemeindt Ihr Rechtmässiges gebührentes Kopfstück ohne Weigerung Zugestellt.
Undt Nimbt die die gantze Gemeindt Wundter, dass sie befügte Kläger so Kün sein mögen, wie in Ihrem Memorial Zu sehen, führgeben, dass der Jetzige schultheiss welcher doch sonsten Ein Zeher Nagell welcher nicht gehrn Viell Umbsonst giebt, gemeltes Kopfstück der Gemeindt Zustelle damit er … die Gemeindt Zu einer freudt Behalten möge, welches die UhnWahrheit ist, was sie ferner ahnZiehen, dass die Hochheimb Schültwürdt den Gleichen Ihrer Gemeindt nicht geben, ist ein grosser Underschütt Zwischen Hochheimb und flörsheim in dem sie in Ihrer Gemeindt das Jahr durch Von Ihren Zweyen Märckten und andter VerKauffungen so Viell Gelt bey bringen, dass sie Jedes Jahr durch Ihre gemeine Koste damit beZahle Könne, Undt Von Uns der Gemeindt flörsheimb das so offt gemelte Kopfstück Von Jeder ohm wein so die Schültwürdt alhir VerZapffe Endtsagen werdten sollte, welches wir doch nicht hoffen, Eine Einquartirung oder sonsten andere gemeine Kösten die Gemeindt nicht Ein Kreitzer noch ein halb mas wein auffbringen Vor und dardurch in Rüge gesetzt und Verderben würdt.
Und ist nicht wohl gethan sondter Hochstraffbahr Vor Hochgebittendter Gnädtiger Herrschafft dass Unser Underschultheiss Martin born Und Oswalt Ahnschütz als Gerichtschöff Ihr gethane Pflichten uns Aidt so sie Einem Hochwürdtigen DhombCapitul Unsere Gnädtigen Herrschafft abgeschwohren, in denen darin begriffe, dass sie forderst Unserer Gnädtigen Herrschafft trey und holt sein, für Schadten schützen und wahren helffen, auch der gemeindt in allen Ihren Einfällen getreu sein sollen und wollen. Und als sie solches Aidt abgeschwohren haben sie beidte gewusst dass offt berihtes Kopfstück der Gemeindt Von Rechts wege Zugehehre und sie Vor Hero offt selbst beZahlt Haben.
Belangen dero halben ahn Ihro Hochwürdten Undt Gnadten Unser Undterthäniges Bitten, die Ahn Befügte Clage Zu Rück Zu Verweissen und ohne Massgebung Gnädtig ahnbefehlen wollen, dass sie der Gemeindt Von Jedem VerZapfften ohmer wein wie Von alters Her Bräuchlich die Schültwürdt die 10 alb Zahlen, der Gemeindt die Verseumbungs und UhnKosten Befrüdtigen.
Treu gehorsambte Undterthanen gantze Gemeindt flörsheim

 

HHStAW 105/661  29.3.1706 und 16. 9. 1706 Einladung  an den Domdechanten zur dringenden Grundstein- legung für den neuen Kirchturm; Beschreibung des Rathauszustandes und Angebot, im Pfarrhaus zu speisen; der Domdechant wird ersucht, dem Baumeister zu befehlen, die liegengebliebenen Bauarbeiten unverzüglich wieder aufzunehmen

Hochwohl… Hochgelährter Herr AmbtsVerwalter
Nachdem Wir Von unserem baumeister Joanne Kersten angetrieben worden, dass das fundament Zu unserem neuen fürhabenten Kirchethurm, die höchste noth Vorhanden, dass Er gezwungen mit dem maurern anZufangen, in besorgung, wan das regenwetter noch länger sollte ahnhalten, dass unsere Kirch noth dadurch Könnte leyden, Er dessentwegen gesonnen Künfftigen Dinstag als den 30. dieses den Ersten stein Zu legen; obwohl es meine underthänige demüthigste schuldigKeit ist, dass ich Ihro Hochwürdten und Gnadten unseren gnädigen Hochgebietenden Herrn Dhombdechanten selbsten darZu Einlade; weilen aber bey diesem schlechten wetter nicht fort Kommen Kann, so bitte hiermit Ihro HerrligKeit, Sie gelieben wollten in nahmen meiner und des gantzen gerichts, und gemeine Vorgänger: wan Ihro Hochw. und Gnad. gnädig beliebig ohne underthänige massgebung: Künfftigen Dinstag Zu uns Zu Kommen und dasJenige: was bey solchen Ceremonien gebrauchlich: bey Zu wohnen, nach gelieben den Ersten stein Zu legen; ...

Ahn Ihro HerrlichKeit Herrn Herrn Johanni Baptist Cullman HochwohlVerordneter Dhombdechaney AmbtsVerwalter
Hochwohl … Vielgeliebter Herr AmbtsVerwalter
Es hat mich unser Underschulteiss beZügt, dass Ihro  Hochw. Und gnadten Herr Dhombdechant Künfftigen Mittwoch  Zu Uns Kümen, Und den Ersten stein ahm thurm legen wollen, sie auch gesonnen sein auff dem Rathaus Zu speisen, Es ist aber auff dem Rathaus schlecht bestelt, die fönster seint sehr Zerbrochen, die Küchen Und ander gelegenheith ist nicht Viel Nutz, Es wehre Mein Unmassgeblicher Rath, wann es sein Könnte, in dem Pfarrhaus Zu speisen, den Es ist Ein wohl gebautes haus, hat auch Eine saubere Küchen, Und feine gelegenheith, so alles in geheimb, Und Verbleibe
Euer HerrlichKeith dienstwülligster Georg bernhardt 
p:s: bitte Unbeschwert Umb beliebiche andworth bey bringen düses

Der Grundstein wird am Mittwoch den 31.3.1706 gelegt. Der Oberschultheiß erhält am 15.9.1706 800 fl für Maurerarbeit zum Turm

Hoch= … Hochgelährter Herr AmbtsVerwalter
Es werden Ihro HerrligKeit Von Schultheiss und Gerichten dinstlich ersucht bey Ihro Hochw. und Gnad. unserem gnädigen Herrn Dhombdechanten sobaldt dieselbige nacher Haus Kommen für uns anZuhalten; damit Sie wollen den baumeister Johannes Gärsten Ernstlich anbefehlen, dass derselbe seine Mauersgesellen, welche Er Von dem Kirchethurn alhir hinweg und nach Mayntz genommen ohnverZück wiederumb herauff  thuen, sonsten unser Kirche thurm Vor dem Kalte winter und frost nit verfertiget werde, und weilen die Maurersgesellen unseren Schultheissen ahm abgelaufenen 15. dieses mit unnutzen worthen begegenet, undt offentlich herausser gestossen, sie gingen nicht nacher flörsheimb, den thurm Zu verfürtigen, und sollte Er 2 oder 3 Jahr also stehen bleiben, bis und solang dass der Jacob Kluin alhier sich mit ihnen abgefunden und befriediget hätte, welches die gemeind nichts angehet; und mir den thurm nit dene gesellen, sondern dem Meister verdingt haben, und wan die Kälte sollte Einfallen, so ist es uns beKandt, dass das Mauern und die bewerffung nichts nutz ist, und unsere Kirchen also den gantzen winter müsste offen Pleiben, dass Zu besorgen alles was darinnen ist Könnte herauss genommen werden, wir mögten dan darnach sehen, wie sich gem. baumeister den schaden Zu Ersetzen bequämme werde; bitte derohalben nochmahlen unbeschwährt  diese mit genehm haltung VorZutrage, und VerPleibe
Euer HerrligKeit Dienstwillige
Schultheißs und Gericht in flörsheimb   Flörsheimb den 16ten 7bris 1706

 

HHStAW 105/490    6. 5. 1697 Neuregelung der Viehhaltung und des Weiderechtes nach vielfältiger Beschwerde wegen überschwenglichen Viehhaltens

Actum Flörsheimb den 6ten May 1697
Nachdeme Aus Gnädigem befehl des Hochwürdigen Hoch Undt Wohlgeborenen fray herrn Herrn Herrn Johan Philips CrayffenClaw Von Volratz Domdechanten Zu Mayntz Unseres HochgePiettend Gnädigen Herrn in ahnhehrung hiriger Gemeindt Viellfältiger beschwerd  wegen des Überschwencklichen Viehehaltens , widerumb auch die alte Ordnungh Neue beschraybung , was und wie Viell Ein jeder Undterthan des orts ahn Zugk Undt Stall Viehe macht Zu halten haben soll;Auch dabey beschlossen wordten, was die Gemeindte Allmeyen belanget Nemblichen der Wassem gegen Sahlfelt gelegen, mit hien den ober Wassem Von den bellenbaümen ahn, bis widter die Au Solle Ausgetheilt, dem armen so Viell als den Reichen darahn gegeben werdten, die Au aber solle folglich die Ackers Leuth Auff Sonn Undt feyertäg  Undt Zu mahlen nicht in der wochen auff die wercktäg mit ihrem Zugk Viehe weitten Undt betreibenDaneben solle der gemeine Hauff Keiner Ausgeschlossen so wohl auff der Au als andtern gemeinschafftlichen örthern das Nöthige gegräss Zu geniessen haben.
So Viell aber Eines Jedten Inwohners privat Gutt belanget, Es Seyen gleich Äcker Wiessen, Weingartten oder wüste Driesser wie es Auch nahmen haben Mag, soll Keinem Andteren als dem es Zugehörig Zu begrassen werdten Ainigen Nutzen darauff abZuhohlen Erlaubt Sonderen je Undt alle Zeit Verbotten sein, bey Vermeidtung der willKhürigen Herrschafftlichen bestraffung, ohne das neben der Gemeindte ohnnachlässiger ordnung ruchen.
Als durch Schultheissen Undt Gerichten sambt den Gemeine Vorgänger Undt Virtellmester Auffgesetzt Undt beschrieben wordte Als Volgt:
So Viell dan das Zugk Viehe belanget ist Zu diser Zeit Erlaubt Zu halten: Summa  72 Stück, Stall viehe: Summa: Khüe sein 244 stück, Kelber 34 stück (Hier folg die Liste der Viehhalter), ferner ist Erlaubt Einem Zeitlichen Herrn pfarhern: 3 bis 4 stück Zu halten, Item die H. Cartheuser auff ihrem Hoff 6 bis 8 stück,
Undt dan den Sämplichen Vier Miller 10 bis 12 stück

 

 HHStAW 63/14  27. 4. 1685   Maurermeister Jacob Cluin wird vom Liebfrauenstift mit dem Bau des neuen Pfarrhauses und einer Mauer hinter der Zehntscheune beauftragt

Kundt Undt Zu wissen sey hirmit Jedermänniglich, dass heut Zu endtgesetzten Dato in namen Eines Hoch= Undt wohlEhrl. Capituls B. M. Virg. ad gradus H. Scholastius sambt H. Keyter und Dr. Hornigk als des Deroselben DarZu Deputirten in beysein H. Gallus Vogels Pfarrers Zu Flörsheim Undt Meister Johannes Schmitt StifftMaurers alhier den  Ehrsamen Meister Jacob Clowin Maurer Zu flörsheim den newen Baw des Pfarhaus Zu gedt. Florsheim Undt die maur hinder der Zehentscheur ahn der wedt ruthen weis, die ruth nemblich Zwölff schu lang Undt hoch, Undt Zwey schu breit Zu mauren, die ruth Umb Undt für Zwey Undt ein halb guldte, Verdingt habe
geschehe Mayntz den 27ten Aprilis 1685  
Aus Befehl H. Dechandt Undt Capitul B. M. Virg. ad gradus

 

HHStAW 105/492 27. 2.  1653  Bitte der Witwe Maria Wolpertin, von der Pflicht einen Feldschützen zu stellen, befreit zu werden; Antwort des Gerichts unter Copia, (Hudt von hüten, aufpassen, die Aufgabe eines Feldschützen)

Hochwürdiger Hochwohlgeborener Herr

Euer Hochw: Gnaden Kann ich, nun in drey Undt Zwantzig Jahr betrübter wittibe demütig Clagendt nit  Verhalten, wie mich die Underthanen Zue Flersheim in meinem Siebenzig Jährigen alter wegen meiner wenigen alda habenden güeteren Zu einem Veldtschüzen gemacht, weile aber solche Veldthüetung Vor diesem niemalen Uff die wittweiber, sondern Von anderen Underthanen, so noch Jung Undt woll Zue füss gewessen, angestellet worden; So gelanget an Euer Hochw. Gnaden mein Underthenig demütig bitten, meinen so langen betrübten wittib standt Undt Jahrs alter Gnedig ansehen, Undt an den Schultheissen Zu Flersheim Gnedigen bevehl erthailen: weile Zu mahle ich Keinen bestendigen Hoffman Zu der Zeit nit habe auch Keinen Zue beKommen weiss: mich arme wittib nit disem Frohn Dienst Zu Verschonen, woran Euer Hochw. Gnaden ein werkh der barmherzigkheit erZaigen, Undt ich mit meinem geringen gebett bey Gott dem Allmechtigen Zue Erhaltung EueHochw. Gnaden Langewäriger guter gesundtheit, Undt glückhliche Regirung bitten will, mich aber einer gnedigen Resolution Vertrösstend,
Maintz den 27ten february Anno 1653   Maria Wolpertin

Copia
Aus dem Gerichts buch Zu Flörsheim geZogen. wegen der flohr Undt weingarts Schütz. wie Es darmit gehalten werden soll: Aus Gnädigem befehl des Hochwürdigen Hochwohl gebohrenen Herrn Philips Von Throhn Hochseeliger gedechtung Unseres gewessenen Gnädigsten Herrn Ambtmans:
Nehmlich dass die Lehren Placken dieser beschwernis so Viel die Hudt ahnLanget frey sein sollen, Undt hab Einer Viel Lehre Häuser darVor soll Einer hütten, Auf dass aber hinfürther sich Keiner in der gemeind habe Zu beschwehrn. So ist Vor gutt ahngesehen worden, dass Schultes, Gericht, Zwölff, Undt Virtl mäister sich Von wege yetzt gemelter yehrung Undt Zwispalt also Vergliche Undt Vereiniget. Nehmlich Undt Zum Ersten, dass die Hutt gehe Undt Pleibe soll, Undt was auch hir bemerckt gefreyte Persohnen Nehmlich Ein Erbar Gericht, Schultes, Büttel, Glöckner, Vergh Undt SchöfferUndt alle wittfrawe benandt:
Vermeindt yetzo Ein Erbar gericht Undt Zwölffer, da fehre sie Wolpartin Keinen beständigen Hoffman habe, wehre sie nicht schuldig Zu hüten, Aber beweisslich mit noch Zwehe welche Ihre Hoffmänner gewessen nehmlich walter bohrn, Undt Caspar bawel, welche Vor sie das Schütz ampt getragen, da sie Aber Als Ein wittfrawe mit Knecht Undt mägt das gut bewohnte wehre sie gehalten gleich anderen wittwen

 

HHStAW 65/31  29. 4. 1629  Vertrag zum Gießen zweier neuer Glocken

Wiesent Sey menniglichen dass Uf  heut Unde dato die gemeint Flerscheimbh am Mayn gelegen  die gröste Und Kleineste glocke im Kirchthurm deren gröste in etwas mangelhafft die Kleinste viel Zu gering gewesen, beysein Schultheiss Und Gerichten so dan des Ehrwürdigen Und Wohlgelärten Hern Henrici Dungschers pfarrh. alhier, dem Ehrgeachten Wohlfürnemen,  Und berimbten Meester frantz Wilhelm Von Dombelin in lotringen gelegen wie hernach Volget, Ufs new Zu giesen Verdingt worde.                Erstlichen Verspreche die gemein i(h)m M. Frantzen Wilhelm Vor den beeden glocken Zu giesen Virtzig Reichsdaler in specie, Und soll ihme die gemeint alle noturfft als holtz, Kolen, leinen, stein, Unschlecht, wax, hanf oder was sonsten die noturfft erfordern wird, darZu schaffen,Anlanget die Kost, soll ihme die gemeint geben auf der Rey einen wiederand Und solle an unserm ort anfange. Es ist auch beidseits Verwilliget worde, wehre der erste guss in einer oder anderer glock misslinge Und nicht gerathen würde, darfür der liebe gott sein wüll Und … sein genad glück Und segen Zu diesem angefangenen werck gebe Und Verleye wülle, dass alsdan die gemein Zu dem anderen guss alle noturfft wiederumb schaffe, wie auch die Cost gebe soll, er meister die mühe Und arbeit Vergeblich angewandt Und sich mit den angedeute 40 daler begnüge lasse. Die beZahlung betrefendt soll Und will die gemein Künfftigen Martini 20 daler so dan ostern 1630 die Übrige 20 daler beZahle.
Welchen Contract wir beedseits als gehalten Zu haben Crafft dieses Versprechen, Und einander stett Und Vest Zu halten Zugesagt haben, sonders alle geferthe. Das in UhrKunt haben wir schulteiss Und gerichte beisein gantzer gemeint mit ZuZiehen des obengedeuten pfarH. diese UhrKunt durch Unseren schuldener Joannem German ausfertige lasse Und Uns Zu endt Zu mehrer behauptung mit eig hand bedseits Tauf Und ZuNamen Underschrieben …
Actum flersch. Uf Sontag Miserecordia .. den 29 Aprilis .. 1629  Henricus  Dungscher, Johann Conrad Spahn Schultheiss Zu flersheimb, Melchior Rosbach Underschultheiss, Adam Cli gerichtscheff,
Francois Wilhelm

 

HHStAW 65/31 19.10.1622  Bericht des Flörsheimer Gerichts an Dekan und Domscholaster wegen Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von Malerarbeiten zur Kirche: Das für die Armen bestimmte Geld wurde zweckentfremdet. Das Gericht weist jede Verantwortung von sich und versucht einen Schuldigen zu finden.

Underthäniger Verfasser bericht wegen der pfarr Kirchen flersheim Mahlerwerck laut inhalts

Hochwürdiger WohlEdeler Herr Domscholaster Genediger Herr Amptmann:
Euer Hochw: und Genaden sollen wir in UnderthänigKeit auf gl: dato das 10ten Octobris Anno 1622 ertheiltes decret Zu gehorsamer folg anZeigen, Und dieselben mit warheit berichten wie es mit der pfarrKirchen Mahlerwerck beschaffen.

Sagen wir so damale im Gericht gewessen, als nemblich Melchior Rospach Underschultheis, so dann Hans Fischer, Adam Duchman, Und Adam Von Klehe gerichtscheffe, dass das Gericht einsmals samptlich Ufm Kirchoff in beysein H. patris Joannis Märingy. H. D. Vincenty, H. Joann Cüles Ober: Peter Lampert Underschultheissen, Nicolaus scheffern Barbierern Seligen, Und H. M. Bartholomay Elbert gewesse pfarrherrn damahle, beisammen gewesen, sich wie es mit ausstreichung der Kirchen ahngreifen beratschlagent aber damale nicht beschlosen worden, sondern auf eine andere Zeit einem Mahler abwesent des Gerichts das gantz werck durch obige H. Verdingt worden.Darüber dann genanter pfarrer, Herr Cles geisen, Dieter Engell Clesen, damale mitGerichtscheff Über ausgab Und Einnahm Gelt, so Zu dem Kirchenbauw allier, Und nicht über das, sodan … legiert, Und Vermacht worden, ihne adiungirt Und Zu sich geZogen.Darneben anbefohlen worden, dass er Engell Cles tanquam praecipuus operis director seine richtige Rechnungh darüber halten Und thun sollen, wie dann der gewesene pfarrherr dem Maler die Cost als in ihrer Rechnung Zusahme geben, wir also bey Keiner fernerer Verdingung Und handelung so deswegen Vorgangen, Zugegen gewesen, sondern sage dicto Engelle Clesen welcher ein Zeit lang flüchtig gewesen Zu verrechnen gepühren will:
Da aber das Allmusen gelt so den armen Vermacht worden, Zu dem mahlerwerck geZogen, wird auser Zweifell Von den Verdingh herren nit, allerwenigst Von Uns, so gar nicht darbei gewesen anbefohlen worden sein, welches E: Hoch: Und G: wie anbefohlener mas in Underthänigkeit berichten, darneben dieselbe Götliche Allmacht treülich in deroselbe grundiglich schutz aber Uns gehorsamlich empfehlen thun
Actum flersheimbh den 19ten Octobris Anno 1622
E. Hochw: Und Genaden
Underthänig Und gehorsam willige Schultheiss Und Gericht daselbst 

HHStAW 104/2  17. Juni 1266  Dekan und Kapitel des Liebfrauenstifts in Mainz erklären öffentlich, dass sie und Pfarrer Rupert in Flörsheim eine gemeinsam genutzte Pfarr-/Zehntscheune errichten werden. Die Siegel sind die der Mainzer Richter und des Liebfrauenstifts.
H. decanus totumque capitulum ecclcsie sancte Marie ad gradus Moguntie. Tenore presentium recognoscimus et fatemur, quod nos et Rupertus sacerdos quem plebanum ecclesie nostre in Flersheim ad prebendam institutam et privilegiatam ob meritum ipsius R. instituimus, orreum construximus in area dotis ecclesie ville iam dicte communibus sumptibus et expensis, cuius medietatis usum habebimus, quociensunque indiguerimus, et ipse .. plebanus similiter vice versa et, si non indiguerimus ipso, idem plebanus eodem orreo utetur de nostra totaliter voluntate. -----

HHStAW 104/3  1. April 1270  Die Herren von Eppstein,  Gottfried II. und sein Sohn, verkaufen ihr Dorf Flörsheim mit allen Äckern, Weingärten, Wiesen, Höfen und den dort lebenden Menschen für 1050 Mark an das Mainzer Domkapitel. Ausgenommen sind ihre Ministerialen und der Eppsteiner Jäger Theoderich. Die Flörsheimer unterliegen nicht mehr der Gerichtsbarkeit des Mechthildshäuser Gerichtes. Die Siegel sind das Reitersiegel von Gottfried II. und das von Gottfried III. mit dem Eppsteiner Schild.
Nos Godefridus senior et Godefridus iunior, filius noster, domini de Epppenstein.  Recognoscimus hiis nostris litteris publice protestando, quod de consensu et voluntate Elyse et Methildis, uxorum nostrarum, vendidimus et tradidimus honorabilibus viris domino . . decano et capitulo ecclesie Moguntine pro mille quinquaginta marcis villam nostram Flersheim cum agris, vineis, curtibus pratis, pascuis, molendinis, aquis, nemoribus, terris cultis et incultis, hominibus ibidem existentibus vel redire volentibus, qui se ad loca alia transtulerunt et hereditatem habent ibidem, hiis, qui sunt milites vel pueri militum et Theoderico venatore dumtaxat exceptis -----

HHStAW 104/28  1410  Gegen eine Geldzahlung werden die Carthuser von Arbeiten und Kosten zum Erhalt von Pforten und Gräben befreit, außer in Notzeiten. Es ist die erste Erwähnung von Pforten und Gräben der alten Dorfumfriedung.

Wir Heynrich Pulve schulmeyster zu dem Dume zu Mentze und Orte von falkenburg Dumhere da selbis bekennen uns offenlich an diesem brieffe um solich zweydrechtikeit und ...als eyn zyt gewest zwischen den geistlichen Heren den Carthusern by Mentze uf eyn syte und der gemeynde des Dorffes zu flerheym uf die ander syten Also daz die selbe gemeynde meyntte daz die vorigen heren von solicher gude wegen als sie zu flerheym hant der gemeynde liden sulden mit atzunge und buwe und anders waz daz dorffe anegynge. Die wile sie myt irme gesynde und fihe wasßer und weyde gebruchten als eyn ander nachgebur. --------------- der gemeynde alle jare jerlich zu wynachten sulle geben eyn phunt heller und sol die vorige gemeynde den vorigen heren daruber nichts anfurdern wedder von atzunge oder kost oder porte und riegel zu machen den man verlonet zymerluden oder anderen wergluden da sulden sie nicht schuldig seyn. Es enlue dan daz not andreffe eyn dorffe zu beware myt graben oder anders da die gemeynde selber yngynge mit ir selbis libe so sulde sie yr gesynde daryn schicken das isz darzu hulfe ------- zu eyme gezugnysze aller vorgeschehen dinge  datum Anno Domini m cccc x

HHStAW 104/48  6. Oktober 1466  Das Mainzer Domkapitel übergibt das Dorf Flörsheim mit allen Rechten, Verpflichtungen und Gerechtigkeiten dem Mainzer Kurfürsten (Erzbischof), damit es besser geschützt und verteidigt werden könne. Der rot markierte Text lautet: Burgern und Inwonern unseres dorffes flersheim, siehe hier.

HHStAW 105/501   1547  
Das Flörsheimer Gericht bittet das Mainzer Domkapitel um einen Zuschuss, damit die Ortsbefestigung fertiggestellt werden kann.

Ehrwurdige. Hoch. und Wolgeborene Wurdige. Edle. Gnadige Herren. Unser underthenige, schuldige und gantz willige dieß Zuvor Gnadige Heren E.B. geben wir hochunderthenig Zu wissen, wie das e.g. flecken und dorf Flersheim. von alters hero mit Zaunen und  anderem holtzwerck befunden  Derweil aber das holtz Zu solchem dorffrieden (nachdem wir die gemeinde daselbsten dessen kein eigentumb haben) weit gelegen und uns schwere ankommen, ist durch E.B. und unsere  furfaren E.B. und uns fur gut angesehen. das man genantenn flecken flersheim, mit dem raißen uf die  holtzene Zaun angangen. Und gehe werde mit einer Zimlichen Mauwer von tage Zu tage befride unnd versehe. Dieselbige Mauer auch alß angefangen biß uff unser, und von uns Zumtheil herumbher gefurt.
Wie E.B. dan auch dessen Zumtheyll wissens tragen, und wir sint auch arbeit und Zimlichen furrath geweßen, das wir solche mauren wolten dis iezt ... haben. 
Dieweil aber wir  nest vergangener Zeit, mit grossem uberfhal Kriegs und anders volcks zu gaß und hues beladen lange Zeit geweßen von denen wir grossen Unrath an allem wir gehapt haben Es sei an fruchten, Wein, gelt, fleische, Khue, Schwein, Ganß, Huner, Haußsrath. Und sonderlich von denen Zu Rußselsheim auch andern im Herbst in Weingarten draublen an Weinwahrs und anderem Obß allenthalben verderplich erlitten.
Darzu umb unseren furrath obgemelten dorffs dan zuruckfuren konnen. Dessen dan E.B. alles wolberauß und wiewol wir denselben noch leidenden schaden in vil Jaren nit verschweigen moegen so wolten wir doch die Mauren des dorffridens flersheim wie die angefangen thoren itzt nest kunfftig Jars vollendts uffüren. Under uns selbst viel möglich an gelt erlegen und anderer vleissige handtreichung thun.
Dieweil nun solcher angefangener  und Vollendung der Mauren der dorfsbefridung nit allein uns der gemein daselbst , sondern auch E.B. als Herren desselben fleckens und Ires eigentumb ist, zu wolfart, freuden und Nutzen reicht.Das ist an E.B. also unsere gnedige Herren unser ghar underthaenigste dienstliche  fleissige pith.
Dieselben E.B. wollen obangeZeigten grossen uberfhall und deßhalben verhoelichen schaden wir leiden, und anders iezt angeZeigt gnediglichen erwogen, dan wie Zuer Zelen wissen und uns mit eurer gnadigen hilff und steuer solch vilbemelt Mauer und Dorfbefriedung Zukunfftigs nest Jars Zu volfuren und ußzumachen Zuhilffkommen und mittheilen
Daß umb E.B. mit unserem underthaenigen schuldigen gantz willigen dinste alZeit mit ... samt wir schuldig und gantz willig geflissen E.B. und hirmit uffs underthenigst Gnedigen Schutz, Schirm und Gnaden bevellendt. 
Euer Erwurden und Gnaden Underthanige schuldige gantz willige
Die Gantze gemein Zue Flersheim

Bestätigung des Empfangs von 80 fl und Verpflichtung, die Mauer bei der Oberpforte bis Sommer nächsten Jahres fertigzustellen

Wir Berlin Althen und Petter Duchman beyde seint Scheffen undt Inwoner zu flersheym bekennen mit diesser schrifft das wir mit wissen undt von wegen eyner gantzen gemeyne zu flerheym empfangen haben achtzigh gulden  Meintzer werung von dem erwirdigen undt Edellen herren, her Johan forken thumher zu meintz der zeit amptman zu hocheym undt flersheym --- verpflicht haben gedacht Orrt Mauere nemlich bey der ober pfortte auff Nechst  zu kunfftigh summer Nach dato und mit der Hilff gottes zu volfuren und auff zu machen --- zu mehrer sicherheyt aller obgeschriebenen dinge zu besagungen hab ich Michell Storich Schultheys zu flersheym der zeit aus fleißiger bitte der obgeschriebenen seynt scheffen undt der gantzen gemeyn mein Ingesiegell zu unde diesser quitantze thun drucken doch mir undt meyner erben an schaden dato uff Mittwoch nach Natale Domini Anno Domini Eyndusent funffhundert undt viertzigk sieben jar.  (29. Dezember 1547)

HHStAW 105/66 8. Juni 1514  Ein Mainzer Domherr schlichtet auf dem Rathaus einen Streit zwischen dem Dekan des Viktorstiftes in Mainz und dem Flörsheimer Glöckner Johann Thufel um den sog. Salzehnten, der auf 13 Morgen Landes in der Flörsheimer Gemarkung liegt. Erste Erwähnung des Flörsheimer Rathauses.

Anno Domini M Quingentesimo Decimoquarto Uff Dornstag des viii tags des Monats Juny zu Flersheym uff dem Rathus morgens umb ix uhern ----

HHStAW 104/133  17. 12. 1675 Inspektion der Cartheuser Weingärten in Flörsheim. Von den  8 Morgen die vorhanden sein müssten, fehlen 1 1/2 Morgen. Das Gericht muss die fehlenden Weingärten ersetzen.

Wir die hernachbenandten, als Johan Stein Ober- , Philippus Ruppert Underschultheiß, und Best Eberwein, Caspar Mohr, Joannes Nauheimer, Hans Peter Stab, Martin Schwertzel, alle Scheffen des Gerichts zu Flörsheim bekennen hiermit offentlich und thun Kund allermenniglich, daß den 5ten lauffenden Monats Decembris undt gemeltem Jahrs vor uns erschienen ist der Ehrwürdige Pater Jodocus Schwab zur Zeit Schafner der Cartauß uff St. Michelßberg bey Maintz, und hat uns zu erkennen gegeben; Nachdem die HH. Prior und Convent bemelter Cartauß etliche eigenthumliche, auch von Beth, Schatzung und aller beschwernis entfrägte weingarten, nemblich Acht morgen in unser  Gemarckung und terminey liegen haben so zu ihrem freyen Hoff alhier gehörig und von ihnen selbst gebawet worden. itziger Zeit aber es mit denenselben also beschaffen, daß sie zu anderen und mit anderen angrentzenden beforschungen zu beschreiben die nothdurfft fordern, thaten derowegen ahn und begehrte, so dan einen schriftlichen befehlch von Ihro Hochwürden und Gnaden H. Dhumdechant zu Maintz undt Ambtman alhier, eingehändiget, wir solten Ambts= und Gerichtswegen solche der Cartaus eigenthumliche und freye weingarten begehen, dieselben mit ihren beforschungen beschreiben und ihm darüber genügliche urkundt mittheilen. - Diesen gnadigen befelch nuhn, wie auch in eigener persohn sambt den Feldtmessern begangen, uberlaget und in folgender gestalt befunden und erualwirt. (Es folgt die genaue Lagebeschreibung jedes einzelnen Weingartens)
Weilen nuhn ahn der Zahl der obgedachten Acht morgen weingarten Ein morgen Ein und Ein halb wiertel ermangelet, selbige aber in vorigen gefährlichen Zeiten und langwirigen Kriegswesen in solchen abgang gerathen, daß man zur Zeit deren keine gewisße nachricht mehr erhalten kan, verplaibt nichtdestoweniger der Cartauß ihr inhabentes Recht, die Acht Morgen weinberg in unser gemarckung andertwertlich zu ersetzen, und deren uralter herbrachter freyheit nach zu genießen ohne einige wiederrede.
Dessen zu wahrer urkundt haben wir Schultheiß und Scheffen obgemelt unßer gewöhnliches Gerichtsiegel ahn dießen pargamunen brieff gehenckt, So geschehen Flörsheim den 17. Decembris anno Taußent Sechßhundert Siebentzig fünff

HHStAW 104/5  10. April 1290

Domdekan Gebhard schenkt der Dompräsenz alle seine Äcker und Weinberge (ca. 180 Morgen) in Flörs- heim. Er hatte diese Ländereien vom Domkapitel und einem Mainzer Gold- schmied gekauft. Die Dompräsenz war ein separater Besitz des Domkapitels aus dessen Einkünften die Mitglieder des Domkapitel bezahlt wurden, wenn sie anwesend (präsent) waren.
Diese Urkunde ist die z. Z. älteste Quelle für Flörsheimer Flur- und Wegenamen. z.B.:

in campo ante montem, apud Judeum,  in crewinkil, apud hornaffen, supra mittelpat, versus mittelpat, versus spinosam viam, apud gallonem supra viam spinosam, versus hutterat, apud florscheide, ante montem, via herdeweg, versus wickere, in ymelse, in inflori via, in curcelucke apud illum de glimendal, via versus Wilbach, supra via herdeweg, supra Vorstweg versus glibunum, apud gallortem exalta, versus villam, versus viam Wilbach, versus Ruzilsheim, in Dalwisen, prope rodemol supra ripam, via versus maguntiam, prope patibulum, versus lacum supra Wolfgrubin, apud Wirsinage, versus seilvort, supra rode, supra kemele, apud ailheiden intra valledor, versus molendini viam prope illum de glymendal, supra Rode, supra Kelpin, apud Johenem de Rozilsheim, prope harland, in catzinlucken, supra viam vlorscheide, inferior Vorstwege, apud viam Vorstweg, in owa, in eiche, prope viam versus maguntiam apud saltum, apud godlinsweg, via versus molendinum, via retweg, via wikerweg, apud clingenvloz

HHStAW 104/6  17. Dezember 1320 Der Mainzer Bürger Culman verkauft dem Domstift alle seine Liegenschaften in Flörsheim, die er wegen Unruhen und Verwüstungen nicht zu halten vermag. Einige Flur-und Wegebezeichnungen:

in primo campo versus Rußelesheim, uffe mentzer wege, uber menzerwege, intra agros propter Curie, in der Awen que tendunt supra agros propter Curie, versus Rodenmulen, supra eselpad, in der Dalwisen, intra Waltherren in der Dalwisen, an deme Valledor offe menzerwege, bi Kipe, intra Kipe, uber menzerwege intra molendinum, versus Seilford, intra Karst andersit der bach, bi steynmare
in secundo campo qui drait geyme Sehe apud villam, uffe der Heiden, offe Kemele, in den crummclingen, imme Sehe, in dem Sehe, zu Schibersteine, supra Gozelensgraben, supra Hor, prope Hor, in dem malweg, bi deme galgen, uffem Rode,  uf dem rode, offe dem cruczwege, gegen der ober mulen, uber den Juddes weg, 
in tertio campo ante montem, vor der hohen anwander, uffe der hohen anwanden, intra antiquam wickerweg, zu Crewinkele, supra mittelpad, in den Berge, supra spinosam viam, intra Hertele, intra menwege, offe Herrweg, offe den herrenweg, zu langen nuszen, neben den Langen nuszen, neben den kurtzen nuszen, vor der Helden, an der Helden, under der Helden, gegen der alterden, zu zimelde sehe, an der flurscheide, prope hor, bi dem valledor zu gruben,
in quarto campo versus Ruwenheim, Kalenreyne, offme Ruwege, offme Eyche, offe daz Ryd, bi Harlande, intra antiquam Seultern, intra pratum Lyse,
in quarto campo versus Wilbach, bi deme forstwege, offe den forstweg, an der anwanden offe dem forstweg, zu Katzenlucken, intra monachos de Erbach, gein Wilbecher weg,in der Sultzen, an der helden, ofme alterde, offeme aldde, an der flurscheide, by daz ryed, in der owe,

1320 ist die Flörsheimer Ackerfläche in vier Großfelder unterteilt. Diese sind nicht identisch mit den späteren Großfeldern Niederfeld, Bergfeld, Brückenfeld und Oberfeld, siehe Ackerbau. .

HHStAW 104/51  2. Februar 1475   Peter Friele und Mitpächter aus Flörsheim bestätigen  dem Kloster St. Klara in Mainz die Erbpacht von 12 Huben spezifizierten Landes in der Flörsheimer Gemarkung. Transkription hier, Siegel hier.

 HHStAW 105/266   vor 23.1.1679   Gesuch des Gerichts an das Domkapitel um die Erlaubnis zur Abhaltung zweier oder dreier Jahrmärkte

Ein Hochwürdigstes Domb Capitul zue Meintz & Unsere gnädige Herren Underthänigstes Memorial Und Pittschrfft

Hochwürdig Hoch- Und wohlgebohrene Herren
Ewer Hochwürd. Undt G.G. würdt in gnädigem gutten andenkhen ruhen, welcher gestalten vor Ungefehr anderthalb Jahren wür Underthänig angehalten, Undt gebetten, damitt die Selbe gnädig geruhen mögten die Höchst Vermögende Vermittelung Zu thun, dass Zu befürderung Ewer Hochwürd. Undt G.G. selbst Undt Eines Zeitlich€ Herren Und Erzbischoffen Zu Meintz interehse so wohl als auch Zu dieses= deroselben angehörigen Fleckhens bester Uffertme? wür mitt Zwey oder dreyen Jahr märkten Versehen werden Könten. 
Da wür nun wohl der Underthänig Und gantz tröstlichen Hoffnung gehabt, es würdte Uns in Unserem, ahn einiges Ernsten nachtheil habenden Verlangen, weylen Ewer Hochw. Undt G.G. sich der sache so weith in gnaden angenohmen Und Ihre Churfürstl. G. Seeligst darunder belangt haben, Willfahrt worden sein, Undt Zwar Umb so Viel Mehr, weilen auch Höchstseeligstged. Ihro Churfürstl. G. an dero Beamten die Verordnung dahin Ziehlend ergehen lassen, dass Sie Ihren Bericht Undt anZaigen sollten, ob Uns in Unserem Petito deferitem werde können, sonderlich Höchst= Undt Hoffheim, So diesem Fleckhen am Negsten gelegen, Ihr Bericht gantz favorabel., Undt dass einige difficultat nicht obhanden, Underthänigst eingeschickht haben;
So haben wür yedoch bis anhero den geringsten effect Unseres Desidery nicht Verspüren, wenigers Vernehmen können, worauff aigentlich die Sach Beruhen möge, Wan aber Bey so Benandten Dingen, da Ew. Hochwürdt. Undt G.G. Kenthen sonder Zweifel Vermehrt= Und dero fleckhen in Cessores Uffnemmen gerathet= wür arme Underthanen auch des einiger Ergötzlichkeit Undt besserem fortkomens daneben Zugetrösten haben mögten,  wie allschon rühmblichst beschehen, Und wür Uns dessen gehorsamblichst zubedankhen haben, noch ferner in genaden ahnnehmen wollten,

So Ersuchen Undt bitten Ewer Hochwürdt. Und G.G. wür hirmitt in Underthänigkeith gantz gehorsamblich dieselbe geruhen gnädig die höchstgültige Vermittelung noch ferner nachträcklicher zu thun, damitt dieses gemeine Nützige Werckh Befürderth, undt nicht durch ein oder anders gewinsüchtiges privat interehse, Zurückgetrieben werde,
Wollen Uns einiger gnädigen Resolution Undt beystandts in Underthänigkeit getrösten, Undt für Ew. Hochw. Undt G.G. langwürig gute gesundtheit, Und gesegnetem Hohen Wohlstandt den allerhöchsten anzunehmen Nimmer in Vergessenheit stellen, die wür allzeit Verpleiben
Ewer Hochw. Undt G.G.
Underthänig=gehorsambste Underthan             Schultheiss Und gericht zu Flörsheimb

HHStAW 105/497  Begehung der Flörsheimer und Wickerer Gemarkungsgrenzen 1669

Flörßheimer Gemarcksteine, zwischen der Wickerer gemarckung betreffend deß in Anno 1607 Uffgerichten Vergleichß

Anno 1669 den 30ten Marty Seindt durch beydte Oberschultheißen, Gericht, Gemeine Vorgänger, sambt der Veltgeschworenen Zu flörsheimb undt Wicker die gemarckung Zwischen beedten gemeindten begangen wordten Undt solten stehen Von der Hocheimer Gemarck, biß ahn die weylbächer gemarck 18 stein, so Vermög des alten Gerichtsbuch, es seindt aber damahl nicht mehr alß 14 gefundten wordten, Undt stehet der Erste stein Von dem Hochheimer phadt stein 9 meßgertten lang, neben Einem aychbaum, der 2: in der Eck gegen einem Jungen Eychbaum, vor Hanß staaben seiner wieß, der 3: in der AuEck. der 4te in der Eck ahm Koßenberg, der 5. stehet gegen dem Koßenberg, der 6te stehet an der wahrt, der 7: auff der andter seith der wahrt, der 8: ahm Wickerer pfath gegen der wickerer Kirch, der 9: gegen dem Herrnberg, der 10. gegen dem Klingpfath ahm forder ahler, der 11: in der Spieß Ecke, der 12 in der andtern Eck ahm ahler, der 13: ahm Spitzen birnbaum, der 14 ahn der Weylbächer Gemarck.
Eß weißet auch der Vergleich so in Anno 1607 durch beede daran gemarckungen geschehen, das wie die flörsheimer auff der wickerer seith, außer den Steinen einen pfath, den reithender, als den fueßgänger haben sollen, es stehen auch die Zwee Letzteren stein die nach der Weylbächer gemarck Zu 3 1/2 schug oder gahr 4 schug vor der wickerer ihren acker furch stein, welches also darhien weißet  daß selbiges der pfath seye, undt ist ahn daß Ambt, weillen die wickerer damahlß nicht gestehen wollen, nacher Höchst copia des Ersten Vergleichß abgeben worden.

HHStAW 105/491  Besoldung des Flörsheimer Oberschultheißen 1725

Flörsheimb den 26ten May 1725 
Specification Was Ein Zeittlicher oberschultheiß für Besoltung hat alß Volget, und wahr
Erstlich
- 8 Malter Kohrn werdten Von Einem Hochwürdigen DhombCapitul ... ambt gereicht
- Ein ohm Hochheimer wein im Herbst ahn ihr Kelter
- Ein wiesßen die ambtwieß genandt so wohl bey 8 Morgen seindt in Einem stück, ahn dießem stück ist edtwa 6
  Morgen so forhier Zu Einem Acker gemacht wordten, und dann liegett noch ahn wießen 2 Morgen
- Die graben umb den flecken Zu begraßen
- aus der gemeindt Ein bradten auff der faßenacht 1 fl 15 alb
- 6 gänßs und 6 Hiener werdten ihm geben Jährlich Von H. Dhomb Cämmerer
Zweittenß
- Hat das gericht 1 fl 9 alb Einem Jedten gerichtsman besoltung aus der gemeindt
- Von einem testament Hat Jedter gerichtsman 6 alb für Ein Mas wein und 1 xr weck, für den
  gang in Haus, und so selbiges bey gericht nach des testierers ableben geöffnet hat Schultheiß und gericht 2 fl  der
  oberschultheiß aber Doppelt, und Ein gerichtsman Einfach
- Von Einem Inventarium in ... 2 fl und Jedter für den ganck 1/2 Maß wein 4 xr brott, wan es aber ein tag arbeith, so
  Hat der oberschultheiß 24 batzen, und Ein gerichtsman 12 batzen
- Wan Ein theillung gemacht wurdte Hat der oberschultheiß des tags 24 batzen und Ein Jedter gerichtsman 12 batzen
  für Zweites aber Hat der Schultheiß und gericht Nuhr die Helfts gelt, aber da bey Ersten und triedten beKommen
- auff Corporis Christi Hat Schultheiß und gericht 1 fl
- auff der Halfeyer des gleichen 1 fl
- noch Vor den EigZuber frisch Zu beschüden oder Zu Eigen 1 fl
- Hat H. oberschultheiß und gericht Von Einer Verlegung so in Hundtert biß 900 fl bestehet Zusammen 5 fl 25 alb,
  Undt so es Undter Hundtert gülten bestehet auch Nuhr 4 fl
- Vor Einen geburdtsbrieff 4fl  20 alb
- Wan Einer sich in Einem stück felt so er Kaufft bey gericht ErKlagt, Hat das gericht 1 fl Klaggelt, es Mag bestehen in
 100 biß auff 900 fl, wan es aber 1000 fl so ist es Vom 1000 fl 2 fl alß so fordt, so Viell 1000 fl so Viellmahl 2 fl
- für Einen augenSchein oder besichtigung so wohl im flecken alß im felt Hat Schultheiß und gericht 2 fl
Drittens
- des gerichtschreibers gebir 8 fl Jährliche besoltung
- 3 alb Von Einem thaus bey gericht Zu schreiben
- 1 fl Von Einer Verlegung Zu schreiben auff borgemant, und auff bappir 22 1/2 alb
- 3 fl Von Einer bürgermeister Rechnung
- 1 fl Von Einer Vormundts Rechnung auch Mehr und weniger darnach die rechnung
- in theillungs sachen Inventarium auch testamenter Zu Schreiben dießes würdte dem Zeitlichen gerichtschreiber 
  aparte beZalt
- 1 gansß und 2 Hiener werdten ihm geben Von H. Cammerer
- 1 fl 15 alb Von Einem gebutsbrieff Zu schreiben auff borgemant

Geben auff dem Rathauß Flörsheim ahm Mayn, und Zwahr auß befehl ihro Hochwürdten gnadten Herren Herren Dhombdechanten Unseren allerseitz gnädtigen Hoch gebithendem Herrn

in uhrKundt
Schultheiß und gericht da selbsten
J. Newman
gerichtschreiber

Der Unterzeichner des Dokuments ist Johannes Neumann, der bisher von 1718 bis 1740 als Gerichtschreiber aktenkundig ist. Er war der Sohn von Johannes Neumann, der von 1665 bis 1704 Gerichtschreiber in Flörsheim war.

Erläuterungen: kohrn: Roggen, xr ist die Abkürzung für Kreuzer, 1 fl hat 15 Batzen, 30 albus oder 60 Kreuzer, corporis christi: Fronleichnam, Halfeyer: unklar, eigzuber beschüden: der Inhalt des hölzernen Eichzubers wird ausgemessen und auf seine Richtigkeit überprüft, thaus: Tausch, borgemant: Pergament, bappier: Papier, aparte: gesondert, Hiener: Hühner. 

 

HHStAW 104/20  27. Juni 1370  Wilhelm von Scharfenstein und seine Söhne Conrad und Wilhelm verkaufen der Karthause in Mainz ihren Hof und alle Güter in Flörsheim.

Ich Wilhelm der Eldeste von Scharpenstein. Ritter. Conrad und Wilhelm unsere sone bekennen uffenlichen an dysen briefe und tun kunt allen den dy(s)en sehent . horend . oder lesen . daz wir rechte und redlichen verkauft han und verkayfen mitt dysen ..tigten briefe . den Ersamen geystlichen luden . dem Prior und deme Convente des Cloysters zu sente Michels berge by mentze Carthuser ordens alle unser gud eygen und Erbe . Hof . Ecker . wingarten und zinsen und alles daz wir haben und gehabt han biz uf dysen hutigen dag . in dem Dorffe zu flersheim an dem meyne im dorf oder im velde versucht oder unversucht wie man daz nennen mag . uzgenomen eins morgen ackers an dem menewege der Ruprechtes unseres styfsones und bruders war und fünf  pund geldes gelegen uf Cla.es mulen zu der Tuben burgers zu meintze . uinne Tusent gulden und Sechtzig gulden . der sie uns genutzlichen und gar gudlichen genent und bezalt han. und sagen sie der selben Tusent und Sechtzig gulden quyt ledig und loys an dysen brieffe.
Als daz wir dy ... Carthuser wir oder dy Seyne unser Erben an den vorgesriben guden nimmer me  gehadern besweren oder bedrangen sullen oder wollen heymelichen oder uffenbar Seyne unser Erben oder nyeman wir unsers wegen sunder wir sullen und wollen sie eren und fordern . und dar zu beholfen sin als wir ... kunen oder mogen mit bescheydenheyt , da sie es an uns gesinnen aus allerleye argelist und geferde zu urkunde und meren sicherhayt und eynes gedechtnisse aller dyser vorgesriben Dinge ewiglichen zu verlisene han ich wilhelm von Scharpenstein genannt wie auch Conraden und wilhelmen unsere sone vergülten und alle myne Erben mein Ingesigel an dysen brief gehangen. Das wir Conrad und wilhelm genanten . syt wir eygene Ingesigel nit enhan . under unseres vaders Ingesigel alles bekennen in aller der maze als versriben ist. Auch han ich gebeden willem von Scharpenstein Ritter und  Gerhartes seligen son unsern vedern, daz er sin Ingesigel durch mich und unsere sone ... an dysen brief hat gehangen: und ich wilhelm Gerhartes son genant bekenne daz ich unser Ingesigel durch bede willen unseres vedern wilhelmes vorgenant und sine sone ... Ingesigel an dysen brief  han gehangen zu gezugnisse aller dyser vorgesriben Dinge.

anno domini m ccc lxx in ... Joh et Pauli ...

Die Urkunde besiegelt einen Verkauf, der de facto schon 1363 stattgefunden hat. Aus der Urkunde HHStAW 104/12 vom 5. Juli 1363 geht hervor, dass Hof und Güter, die die Karthäuser erworben haben, nicht nur Wilhelm von Scharfenstein und seinen Söhnen sondern auch zum Teil Kuno von Glimendal und seinem Sohn Johann gehörten, der in dieser Urkunde den Erhalt des anteiligen Kaufpreises bestätigt. 
Die Scharfensteiner waren ein Burgmannengeschlecht in der gleichnamigen erzbischöflichen Burg bei Kiedrich im Rheingau. Der Wohnsitz derer von Glimendal war eine heute nicht mehr existente Burg (festes Haus) bei Martinsthal im Rheingau. Wie aus der Urkunde HHStAW 104/5 hervor geht, besaßen die Glimendaler bereits 1290 Grundbesitz in mehreren Fluren der Flörsheimer Gemarkung.
Der gekaufte Hof ist vermutlich der Ursprung des  Wirtschaftshofes der Karthäuser in Flörsheim. In dieser Urkunde ist zum ersten Mal von “Flörsheim am Main” die Rede, dem heutigen offiziellen Namen der Stadt.
1370 waren Sprache und Schrift in unserer Gegend noch nicht diphtongiert, siehe hier. Deshalb ist eine mehrfach anzutreffende Transkription von Begriffen wie Tusent oder des Namens Cla.s zu der Tuben in “Tausent ”oder “Claus zu der Tauben” nicht korrekt und nimmt eine sprachliche Entwicklung vorweg, die erst 100 Jahre später begann. 

Zur Erklärung von Wege- und Flurnamen siehe hier. Zwei Einträge sind besonders bemerkenswert: prope rodemol supra ripam bedeutet “bei der Rode Mühle oberhalb des Flussufers”. Die Rode Mühle stand also in unmittelbarer Nähe zum Main und war damit die spätere Hopfenmühle, die unterste der Mühlen am Flörsheimer Bach.  Die Bezeichnung “Hopfenmühle” erscheint zum ersten Mal 1629. via versus molendinum bedeutet “Weg zu der Mühle”, Mühle im Singular; es gab 1290 offenbar nur eine Mühle. Sie war die älteste nachweisbare Mühle (1986 abgerissen) und existierte vor der Taubertsmühle, die zum ersten Mal 1370 erwähnt wird.  

HHStAW 105/633  26. März 1643  Der Kämmerer des Mainzer Domkapitels inspiziert den Zustand der Flörsheimer Äcker.

Anno 1643. den 26ten Marty bin Ich Zue Endtsbenandten sampt dem Ehrwürdigen Und Wohlgelehrten Herren Ottone Henrico Hohenstadt Vicarien deß Hohen Dhombstiffts Mayntz von Ihro Hochwürdigen Gnaden dem Herren Dhombdechandten meinem Gnädigen Herren nacher Flörsheim abgesandt worden, alda eines Hohen Dhombstiffts gütter, so wohl Einem Hochwürdigen Dhombcapittull, alß auch der gemeinen Praesens Zuständig zu besichtigen, Undt Underthenige Relation darüber zu thun, wie eß daselbsten beschaffen.
Befinde eß alßo, daß
der orth den wenigsten theill gebautt; Unden dem flecken herunder nacher Hocheim Zue ist eß gebauett biß ahn die mühlen; Uber dem graben von den mühlen herunder wertz, ist nit mehr alß Ein Acker gebauett.
Im Haberfeldt Uber dem flecken nacher Edersheim ist auch etwaß gebautt, in welchem auch Dhombstiffts gutter, aber nitt Viell, liegen nit ahn Einem Stück, sondern hin und wider Under dem Cartheuser, Claren, Weißfrawen, und anderen güttern. Die meisten Äcker liegen weit draußen, sindt noch alle wüst; die Underthanen haben biß dato Unsicherheitt halber, dieselbigen nitt bauen können, fangen ahn diß Jahr Zum Ersten darin Zu brachen.
Wehre deßwegen meine Underthenige, doch ...greffliche meinung mitt den Underthanen daselbsten umb einen gewißen pfagt Uff etliche Jahr Zu Tractiren, und daß also lang biß Endelich der alte und fallige pfagt mögte widerumb geliffert Und recht in Esse gebracht werden.
Ihro Hochwürdige Gnaden Undt DhombCapituls Underthenigsten
Antonius Hauher . tempore Camerarius

 

Selbst in diesem, nicht so schweren Kriegsjahr 1643 waren die meisten Äcker wegen Unsicherkeit nicht bewirtschaftet.

HHStAW 105/633  1. Juli 1686  Der Kämmerer des Mainzer Domkapitels inspiziert den Zustand der Flörsheimer Äcker.

Hochwürdige, Hochwohlgeborene Gnädige Herren

Zu Flersheim hat Hochw. DhombCapitul Zwey Pfachtgütter, welches orths früchten den 1. Juli besichtiget, deren daß Eine daß Stertze guth, und uberall im feldt, nahe und weith verstrewet liegt, daß andere daß Dhomb Herren guth genant wirdt, und liegt dieses nehst ahm fleckhen herumb, beysammen, worin in den winter früchten die Maüß großen schaden gethan, gleich wohlen die früchte, welche zu diesem guth gehören, ahm besten stehen, in Ubrigen allen winter früchten äckern, haben die Maüß ärgeren und größeren schaden, alß in dem Dhomb Herren guth Zugefügt, daß auf sehr Vielen Äckern nicht die Saatfrucht Zu hoffen, In deme naß annoch stehet, undt wenig ist, Zum theill keine ähren, Zum theill wieder auf dem boden lieget, und gantz daub, daß nicht ein einig Körnlein darin, Zum theil auch Zahnlickig ist, auff dem ahler, und ahler pfadt haben die Kissell die frucht schier gar erschlagen, so Zu underthänigem bericht, auff gegebenen gnädigen befehl hinderbringen sollen.

Ehrw: Hochw: undt gnädt. gnädt:

Underthänig gehorsamerJohann Jacob Maltenburg Hohen Dhombstiffts Cämmrerer

1686 war kein Kriegsjahr, aber Mäuse und Hagel (Kissel) haben einen großen Teil der Getreideernte vernichtet. Viele Äcker bringen nicht einmal das Saatgut (1,5 Malter/ha).  Auf vielen Äckern steht im Juli noch Wasser. Für dieses und das folgende Jahr war in Flörsheim wieder Hunger angesagt

- Pachtvertrag der Karthäuser 1357 über eine halbe Hube Land 
   HHStAW 61/17
- Landreform des Domkapitels in Flörsheim um 1370 
  HHStAW 105/633
- Bestandsbrief der Karthäuser 1388 über 7 Morgen Land 
   HHStAW 104/25
- Herte Winter, Beständer des Karthäuserhofes 1404
   HHStAW 104/27

-
Erbpachtvertrag der Karthäuser 1451 über 8 Huben Land
  HHStAW 104/40
- Erbpachtvertrag des Klosters Eberbach 1452 über 10 Huben Land 
   HHStAW 22/650
- Erbpachtvertrag des Domkapitels 1454 über 14 Huben Land 
  HHStAW 104/43
- Grundzinsregister des Clarenklosters 1459 
  HHStAW 51/7 
- Erbpachtvertrag des Clarenklosters 1475 über 12 Huben Land
   HHStAW 104/51
- Erbpachtvertrag des Liebfrauenstiftes 1545 über 2 Huben Land 
  HHStAW 104/78
- Bestandsbrief des Klosters Eberbach 1642 über 10 Huben Land 
   HHStAW 22/650

-
Erbpachtvertrag des Klarenklosters 1655 über 12 Huben Land 
  HHStAW 104/126
- Flörsheimer Mühlen: Urkunden und Dokumente 
  HHStAW 22/650, 104/3, 104/5, 104/6, 104/37, 104/56, 105/124
- Dokumente zum Bau der Mühle von Hans Jacob Kieffer  1699 
  HHStAW 105/228
- Dokumente zu den Schulden der Gemeinde Flörsheim aus den  
  Hexenprozessen 
   HHStAW 51/3, 104/139, 105/352
- Dokumente zum Flörsheimer Wald
   HHStAW 105/331, HStAD E14E 334/6, StaR Urkunden 1. September 1519  

Stadtarchiv Mainz U/1184/II Inkorporation der Flörsheimer Kirche in das Liebfrauenstift 1184
Erzbischof Konrad, Bischof von Sabina, inkorporiert dem Mariagredenstift die Kirche im Dorfe Flörsheim ("Flersheim"), deren Verleihung bisher  dem Propst des Stiftes zugestanden ist, nachdem der gegenwärtige Propst  Otto sich, seit er sein Amt vom Erzbischof erhalten, stets bemüht hat,  die schon lange zerfallene Stiftskirche wiederherzustellen und die Nöte  seiner Mitbrüder zu mindern, und nun die eben freigewordene Kirche  seinem Stift geschenkt hat; dafür soll sein Jahresgedächtnis im Stift  gefeiert werden. Der Dekan des Stiftes hat den Priester mit Zustimmung  seines Kapitels einzusetzen; dieser empfängt vom Archidiakon Altar und  Seelsorge und erhält zu seinem Unterhalt das Widdum und die Ölzinsen,  ferner den zur Kirche gehörigen Viehzehnten und den Weinzehnten (der  durchschnittlich einen halben Wagen ("dimidiam carratam"), bei Mißwachs  weniger, erträgt), ferner 8 Malter Roggen und 2 Malter Weizen.
Auszug aus dem Regest des Stadtarchivs Mainz

Stadtarchiv Mainz U/1297  Das Klarenkloster vermehrt den Grundbesitz in Flörsheim

Der Konvent der Minderbrüder zu Mainz ("Mog.") und der Konvent des St.  Klarenordens daselbst bekunden, daß Heinrich, Kurator und Vertreter der  Brüder, alle Rechte an den Gütern in Flörsheim ("Flersheym") und an den  Äckern und Weingärten, die aus dem testamentarischen Vermächtnis des  Mainzer Bürger Eberhardus stammen, den Schwestern von St. Klara  übertragen hat, im Austausch gegen alle Rechte der Schwestern an den  Gütern in Nordenstadt ("Nordenstat"), die aus dem Nachlaß des genannten  Eberhardus stammen.
S.: 1) Minderbrüder, 2) St. Klara.
"Actum et d. 1297".
Regest des Stadtarchivs Mainz, Siegel des Klarenklosters

 

Urkunden