Nota in flersheim curia que est concessa rumthero et eius ltrme habent tota iugera subscripta

Nota primo in flersheim sunt sex campi arabilia

de illis campis habet rumthero predictus versus Ruszelsheim in illo campo unum quartale gein Seilfurt geforcht neben den Carthuszern  
1 jugerum neben dem stucke das zu den glockenstrengen geheret der kerchen zu flersheim
1 jugerum uff die molebach neben der lutzelstein
1 duale ober den mentzerweg heinsyt der bach neben den erbechern
2 jugera neben der lutzelsteine andersyt der bach 
2 jugera uff diessersyt der bach neben den frauwen zu sanct claren
1 duale gein der rodenmolen neben den frauwen zu sanct claren
1 jugerum stoiszet in das tzweiteile
2 jugera underwerter stoiszet uff die carthusz und ist eyn angewender
1 jugerum stoiszet uff den 2 jugera
1 duale geforcht an den Herren zum dume das der schultheisz hait und stoiszet uff den meyn
2 jugera zyhent uff das gewende uff den mentzerweg neben den frauwen zu sanct claren
1 duale in dem selben gewenden neben peter gebeln erben
1 duale neben contzegin Remgen
2 jugera an clas zur duben unden zu neben zu geforcht den erbechern
1 duale an dem selben gewende neben Hermeckin Faud neben guthen
1 duale uff dem meyn geforcht den carthuszern
2 jugera nyderwerter geforcht der pfarrers habe den gobil hatte
2 jugera uff dem mentzer weg geforcht uff die cartuszer
1 duale uff den mentzer weg geforcht den erbechern
1 jugerum uff dem mentzer weg neben clas zur duben
1 jugerum nyderwerter uff dem mentzerweg geforcht an den carthuszern
1 duale nyderwerter zwischen dem pfarrern zu flersheim
4 jugera geforcht neben der pfarrern habe den gobil hatte
3 jugera neben clas zur duben
Summa xxvii jugera iii quartale

Nota ibi recipit secundus campus gein dem Sehe versus Ruszelsheim
Primo 1 jugerum geforcht der Herren habe zum dume
9 quartalia geforcht den frauwen zu sanct claren ober den molenweg
1 duale uff den mentzerweg geforcht an E..fedes kindern baszhennen
3 jugera uff den mentzerweg geforcht hermeckin faud nyder stoiszchen
1 duale geforcht gobeln girnold
1 jugerum neben ..ten winther
1 jugerum neben den Herren zum dume in dem selben gewende
1 duale an dem selben gewende neben den carthuszern
2 jugera neben den carthuszern
1 jugerum neben Herrn Hemrath von gelnhuszen
3 jugera neben den frauwen zu sanct claren in den crumelingen
2 jugera in dem selben stucke neben dem molewege
1 duale in dem crumelinge neben lyse Eppilsen
1 duale in dem crumelingen neben lyse Eppilsen ...
2 jugera in den crumelingen an dem schultheiszen neben guthenne
1 duale underwerter geforcht den frauwen zu sanct claren
1 duale stoiszet uff den 2 jugera grforcht in den crumelingen neben den carthuszern
7 quartalia stoiszent uff das groszfelt neben den erbechern
1 jugerum neben den lutzelsteynen
2 jugera neben Hennen frylensone
1 jugerum ane eyn stucke an den carthuszern
1 jugerum stoiszet ane den sehe neben dem pfarrer
2 jugera geyn dem sehe neben den frauwen zu sanct claren
1 duale stoiszet in die selben 2 jugera
1 duale in die selben 2 jugera neben Eberhart usenmetzer
1 duale neben den frauwen zu sanct claren in den sehe
1 jugerum  neben dem sehe neben dem pfarrer
1 duale in dem sehe neben katherinen winthers dochter
4 jugera eyn angewender von dem sehe zu schibersteine
1 duale neben den carthuszern eyn anewender
2 jugera neben den carthuszern an der anderen syten
Summa xxxvii jugera et 1 quartale

Campus versus Sehe uff dem Pad qui ptret ad campum precedente
Primo 1 duale eyn anewender neben den frauwen zu sanct claren
5 quartalia neben den carthuszern
2 jugera neben den erbechern an dem selben gewende
1 jugerum da selbs neben Gerlinde winthers schwester?
1 jugerum stoiszet uff den phat gein hochheim vor dem berge und lyhent auch mee da selbs die der Hoffman nye geerte auch eynweisz wie viel er sye
2 jugera stoiszet uff die wicker wiesen
1 duale uff dem pad neben den frauwen zu sanct claren
Summa xiii jugera Inclusa quartale ...

Tertius campus versus Ruwenheim
Primo 1 duale under dem kalenreyne neben stoisze von hocheim
1 duale da selbe eyn anewender stoiszet uff clas zur duben
2 jugera uff den Erkir graben neben den carthuszern
tertia jugera uffwerter neben conzechin gutzeiden
2 jugera neben dem Ried nawert dem meyne zwischen den frauwen zu sanct claren und dem Ried
1 duale gein Ruwenheim neben gotzen
2 jugera uff dem eiche neben den carthuszern
2 jugera uff dem eiche neben heilen scheidel
2 jugera da selbe neben den carthuszern
1 jugerum da selbe neben contzigin howengesser
1 jugerum da selbes neben stoisze von hocheim
1 jugerum da selbs uff dem eiche neben den pfarrer
1 duale uff das Reyd neben gobels habe
1 duale in der crumelingen neben H. von gelnhusen
2 jugera in der selben gewende  neben stoisze
1 jugerum uff wter neben den erbechern
2 jugera by dem Reide und uber den Rydweg neben den frauwen zu sanct claren
1 jugerum uff wter neben hermekin faud
1 jugerum neben heimrath de gelnhusen
5 jugera neben den frauwen zu sanct claren
Summa xxviii jugera et 1 duale

Quartus Campus versus wilbach
Primo 1 jugera zu katzenlucken neben der lutzelsteynen
3 jugera herwerter in der selben gewende
2 jugera da selbe neben de Erbechern
1 jugerum da selbe zu katzenlucke neben den frauwen zu sanct claren
2 jugera zu katzenlucke eyn anewender
2 jugera neben mulich eyn anewender
1 duale neben henne frylensone
1 duale uffwerter in dem selben gewende geforcht den herren zum dume
1 jugerum neben hennen mulich
1 jugerum an der lutzelsteinen
4 jugera an den pfarrer
1 jugerum uff dem heidersheimer phad neben dem pfarrer
1 duale neben gobels habe de der pfarre ist uff den heidersheimer phad
1 jugerum uff das selbe zweiteile
1 jugerum herwerter neben dem schultheißen
1 jugerum heruszwerter in dem selben gewende neben den frauwen zu sanct claren
1 jugerum gein dem ryde neben gotzen
2 jugera uff dem forstweg neben hermekin faud
1 jugerum neben den frauwen zu sanct claren stoiszet gein dem forstwege
1 jugerum uff dem forstwege neben stetze
1 jugerum uber wilbecher weg neben dem schultheisz und gudthenne
Summa xxiiii jugera et 1 quartale ?
Nota isti agri prescripti in campo wilbach iacent ab ista pte vic versus moguntia

nota subscripti agri iacent ab ista pte vic versus wicker
Primo 2 jugera stoiszet uff die funfftzehn morgen die der frauwen sint zu sanct claren
1 jugerum gein der bunden neben dem pfarrer
1 jugerum da selbs der gewende neben den erbechern
3 jugera gein der bunden neben den erbechern
2 jugera uff den florscheideweg neben contzichen howengeszer
1 duale uff den florscheideweg neben dem pfarrer
2 jugera da selbs uff dem florscheideweg neben wernher mulich
1 jugera uff dem florscheideweg neben henne becker
1 duale die der morgst verg. romdet neben clas zur duben
1 duale uszwerter neben der schenckin 6 morgen
2 jugera nebin wernher mulich
2 jugera neben wernher mulich und 9 morgen der frauwen zu sanct claren unden droff
5 quartalia uber den wilbecher weg neben den carthuszern
1 jugera stoiszet dry..
3 jugera neben den Herren zum dume
2 jugera gein der helde neben clas zur duben
2 jugera an dem selben gewende zu hymelse neben den erbechern
1 duale uffwerter neben den erbechern ein anewender
2 jugera uff das selbe neben frylensone
2 jugera an der helde  neben stoisze
1 duale gein wilbach neben H. stoisze
2 jugera in der sultzen neben den zu sanct claren
2 jugera  uff alder neben den frauwen zu sanct claren
1 jugerum nyderwerter der frauwen zu sanct claren und den Herren zum dume
3 jugera uff alder neben clas zur duben
1 jugerum an dem selben gewende neben den frauwen zu sanct claren
2 jugera stoiszent uff das wicker feldt neben gehart von hofftersheim
2 jugera  uff dem alden neben henne lutzen riden
1 duale by dem kirchenburen neben pederman fuderer
2 jugera neben H. stoisze gein der blatten
2 jugera da selbs an der helden neben clas zur duben
1 duale nyderwerter neben der kerchen stucke
1 jugerum an dem selben gewende neben stoisze
1 jugerum uff die brache neben den zu sanct claren
3 jugera an der helden neben den zu sanct claren
9 jugera neben den zu sanct claren und der helden
Summa lv jugera iii quartalia et ii dualia

Quintus campus vor dem berge
Primo 1 duale vor dem berge an dem dorff neben wernher mulich und ist eyn anewender
1 duale herwerter dem wicker wege
1 duale herwerter neben stoisze
4 jugera neben den zu sanct claren und der lutzelsteinen
1 jugerum neben peder fuderer
1 duale neben stoisze
1 jugerum da stoiszenz die carthusz uff mit eym tzweiteile
2 jugera an dem crutzewege vor der weide
1 jugerum by dem ortthin stoiszet in die tzwene neben peder gobiln
5 quartalia zu laufenstein neben den carthuszern
2 jugera an dem cloppheimer phad neben den zu sanct claren
1 jugerum neben hermekin faud
2 jugera zu crewinkel neben sifrid kinder ... und stoiszet under clas baum zu der tuben
1 jugera nyderwerter neben den frauwen zu sanct claren
5 quartalia neben H. de gelnhusen
1 duale an dem cloppheimer phad
1 jugerum neben conz berningen
1 duale neben clas zur duben uff die holen anegewender
3 jugera stoiszent uff den mittelphad
2 jugera uff den mittelphad neben H. stoisze
1 jugerum uszwerter neben conz berningen
2 jugera uff dem mittelphad neben pederman zum foderrer
1 duale uber den wicker weg neben dem pfarrer
5 quartalia uber den wicker weg neben den erbechern
3 jugera nebin cloppheimer phad
2 jugera nebin hemekin winther neben stosze
1 jugerum uffwerter neben berne metzeler
1 duale uff den berck neben dem schuchman
1 duale oberwendig des wicker weges stoszet uff die frauwen zu sanct claren
1 duale uffwerter nebin wernher mulich
1 jugerum undendrane neben katherinen clesen
3 jugera an dem dorff neben den zu sanct claren
1 jugerum neben pederman zum foderer uber den mittelphad
1 duale über den mittelphad an eyn am dem vorg. 1 morgen
2 jugera uff der herren phad neben Berne metzeler
3 jugera uff der herren phad neben katherinen der hoffrauwen zu sanct claren
2 jugera uff der herren wingarten neben peder gobiln kinde
2 jugera stoszet uff den berck neben clas zur duben
2 jugera neben dem huttephad
1 duale undendrane unden den erbechern
9 quartalia an dem m...fflecken myden herren zu
3 jugera an dem monwege
1 jugerum uff dem monewege neben heiln steideln
5 quartalia uff dem moneweg neben hennen frylensone
1 jugerum gein der bunden herabe gein der lutzelsteine
1 jugerum in die bunden neben in die dreiszig morgen des schultheiszen
9 quartalia neben conz berningen
1 duale neben henne becker
1 jugerum uszwerter neben pederman zum fuderer
3 jugera zu den langen nuszen und ist eyn anwender in den langen nuszen
2 jugera in den langen nuszen neben den erbechern
1 duale zu den kurtzen nuszen neben den lutzelsteinen ...
2 jugera in dem clingelflosze nebin hermekin faud
1 jugerum underwert neben den frauwen zu sanct claren
1 jugerum neben den erbechern
1 jugerum heruff uff den heldeweg by den wingarten
1 duale neben contzgen holengesser
2 jugera neben Sebenleuben morgen dem got gnad
1 duale an den carthuszern uber den heldeweg
1 duale nyderwerter neben katherin sone von flersheim
1 duale ubir den heldeweg neben den zu sanct claren
1 jugerum zu hymilse neben der lutzensteine
1 duale neben contze holengeszer ubir cloppheimer pad
Summa lxxxi jugera iii quartale

Im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden gibt es unter 105/633 eine Dokumentensammlung mit dem Kurzregesten “Gesuche der Gemeinde Flörsheim um Nachlass der Pachtzahlungen --- 1531-1791”. In dieser Sammlung befinden sich 7 lose Blätter, die in gotischer Kursivschrift beschrieben sind. Es handelt sich um eine Liste des Besitzes an Äckern des Mainzer Domkapitels aus der Zeit um 1370, wie sich herausstellt. Diese, in der Flörsheimer Ortsgeschichte bisher nicht bekannten, Dokumente sind von großer Bedeutung für die Geschichte der Flörsheimer Gemarkung und die Entwicklung der Agrarwirtschaft in Flörsheim. Die Seiten sind deshalb hier im Original und in einer vollständigen Transkription wiedergegeben. 

jugerum 1 Morgen, duale 1/2 Morgen, quartale 1/4 Morgen

In der Transkription unterstrichene Begriffe sind vom Schreiber benutzte, noch nicht erschlossene Abkürzungen

Das Dokument ist nicht datiert und enthält keine Angabe, um was es sich bei dieser Auflistung handelt. Beschrieben ist die Lage von insgesamt etwa 270 Morgen Äcker, so dass von der Fläche her nur der Besitz des Domkapitels in Frage kommt. Dafür spricht auch die Tatsache, dass in den Lagebezeichnungen auf die Besitzungen des Clarenklosters (frauwe zu sanct claren), des Cartheuserkloster (carthuszer) und des Klosters Eberbach (erbecher) Bezug genommen wird.

Die Schrift weist auf eine Entstehungszeit im 14. oder frühen 15. Jhdt.. Die Häufigkeit des Bezuges zu benachbarten Äckern der Cartheuser zeigt, dass diese zum Zeitpunkt der Auflistung bereits erheblichen Grundbesitz in Flörsheim gehabt haben müssen, der im Wesentlichen 1352 erworben wurde, siehe hier. Viele Äcker werden benachbart zu dem Besitz von clas zur duben (in späterer Schreibweise Klaus zu der Tauben) beschrieben, dessen Mühle in HHStAW 104/20 von 1370 erwähnt wird, als Wilhelm von Scharfenstein seinen Hof in Flörsheim an die Cartheuser verkauft. Zum Enstehungszeitpunkt dieses Dokuments muss clas zur duben noch gelebt haben. Die Ackerliste des Domkapitels stammt daher aus der zweiten Hälfte des 14. Jhdts.. 

Die Ackerfläche wird in 6 pflügbare Felder gegliedert und in einem Satz am Anfang besonders betont (in flersheim sunt sex campi arabilia), während noch 1320 eine Einteilung in 4 Felder vorliegt, siehe hier. Dabei handelt es sich offenbar nicht um eine rein verwaltungstechnische Einteilung, so dass die Gliederung in 6 Felder auf eine beginnende Dreifelderwirtschaft hin deutet.
Von den 6 Feldern nummeriert der Schreiber allerdings nur 5, das letzte Feld heißt quintus campus vor dem berge. Die Gesamtzahl von 6 Feldern erhält er durch eine scheinbar künstliche Unterteilung des zweiten Feldes in zwei Unterfelder, wovon das zweite nur aus 8 Morgen besteht; hier sollen aber noch mehr Äcker des Domkapitels liegen, siehe weiter unten.
Das erste Feld gegenüber von Ruszelsheim, dessen Überschrift der Schreiber vergessen hat, und die beiden Teile des zweiten Feldes sind identisch mit dem späteren Niederfeld. Das dritte Feld entspricht dem Oberfeld, das vierte Feld dem Brückenfeld und das fünfte dem Bergfeld.
Die Ackerfläche des Domkapitels ist fast exakt auf die drei Großfelder Niederfeld (77 Morgen), Bergfeld (81 Morgen) und Brückenfeld (79 Morgen) gedrittelt. Diese drei Großfelder waren offenbar als Felder einer Dreifelderwirtschaft gedacht. Im Oberfeld liegen 28 Morgen; es spielte eine Sonderrolle, was verständlich ist, da es zu einem großen Teil aus Überschwemmungs- und Sumpfgebiet bestand.
Die Felder in der  Einteilung von 1320 lassen sich nicht auf Niederfeld, Oberfeld, Brückenfeld und Bergfeld abbilden. Offenbar wurde hier um 1370 durch eine Landreform die Einteilung der Flörsheimer Ackerfläche geschaffen, die eine Dreifelderwirtschaft ermöglichen sollte, und die die nächsten 500 Jahre Bestand hatte. 
Bei dieser Landreform wurden die Großfelder sicher nicht am grünen Tisch definiert und danach durch Kauf, Verkauf oder Tausch die Drittelung herbei geführt. Die Einteilung in die  Großfelder erfolgte so, dass der bestehende Landbesitz des Domkapitels gedrittelt war, von kleineren Korrekturen vielleicht abgesehen. Das Domkapitel als größter Grundbesitzer war sicher in der Lage eine solche Landreform und die Reform des Bewirtschaftungssystems ausgehend von einer Zweifelderwirtschaft durchzusetzen
Sätestens 1454 wurden Nieder- und Oberfeld zu einem logischen Großfeld zusammengefasst (auch ein Teil des Niederfeldes ist Überschwemmungsgebiet), siehe Ackerbau..

Die Lagebeschreibung der Äcker erfolgt sehr konsequent in einer erkennbaren Systematik, so dass man aus der Kenntnis der Lage bekannter Flure und Wege auf die Lage bisher unbekannter Flure und Wege schließen kann.

Im ersten Feld tauchen neben bekannten Weg- und Flurnamen (andersyt der bach, gein der rodenmolen, uff dem meyn, mentzerweg) die lutzelsteine andersyt der bach auf. lutzelsteine ist keine Flurbezeichnung, sie kommen in fast allen Feldern vor, sondern dienen als Landmarke zur Beschreibung der Lage von Äckern. Bei den lutzelsteinen im ersten Feld dürfte es sich um ein mit Kalksteinen durchsetztes Gelände westlich des Flörsheimer Baches gehandelt haben (heutige Keramag), wo die ersten Steinbrüche lagen, aus denen die Kalkbruchsteine zum Bau der Flörsheimer Häuser gebrochen wurden, siehe hier. Die lutzelsteine dürften den Steinritzen von 1656 entspechen, siehe hier.
Erwartungsgemäß besitzt clas zur duben (Taubertsmühle) Äcker am mentzer weg

Im zweiten Feld findet man neben den bekannten Flur- und Wegenamen (geyn dem sehe, in dem sehe, zu schibersteine, mentzer weg) die crumlinge. Die crumlinge heißen in späteren Urkunden auch crudmelinge und haben mit dem Wort “krumm” sicher nichts zu tun, auch wenn sie 1656 als krumme Gewann erscheinen.
Der molenweg (Mühlenweg) könnte der spätere Bachweg sein, der mit diesem Namen noch nicht vorkommt; spätestens ab 1459 ist der Mühlweg allerdings der Weg parallel zum Bach, siehe hier.  Genannt wird der phat gein hochheim vor dem berge. Damit kann nur der spätere Rodpfad und in dessen Verlängerung der Hochheimer Pfad gemeint sein. Die wicker wiesen liegen im Hinterrod an der Gemarkungsgrenze zu Wicker.
Der Schreiber behauptet, dass im zweiten Feld noch mehr Äcker des Domkapitels liegen, aber selbst der Hofmann nicht weiß, wieviele. Ein Hofmann setzt die Existenz eines Wirtschaftshofes des Domkapitels um 1370 voraus, siehe hier.

Im dritten Feld, dem späteren Oberfeld gegenüber von Raunheim, wird neben den bekannten Fluren Kahler Rein, Ried, Eich und dem Riedweg der erkir graben genannt, offenbar der spätere Erdelgraben. Damit dürfte sich die frühere Vermutung, dass der Erdelgraben seinen Namen von dem Erdbach Weilbach hat, nicht halten lassen, siehe Wege- und Flurnamen. Die Bezeichnung uff wter, wobei wter als Abkürzung geschrieben ist, ist unklar.

Das vierte Feld Richtung Weilbach (Brückenfeld) wird in zwei Teile unterteilt: Einen Teil, in dem die Pflugrichtung nach Mainz zeigt (iacent versus moguntia) und einen Teil, wo die Pflugrichtung nach Wicker zeigt (iacent versus wicker). Im ersten, südlicheren Teil, liegen Katzelücken, Ried, Hattersheimer Pfad, Weilbacher Weg und der forstweg, eine Wegebezeichnung, die schon 1290 vorkommt. Hierbei kann es sich nur um den späteren Eddersheimer Pfad handeln, der mit diesem Namen nicht vorkommt. Der Forstweg führt zu Flur “Eich”, siehe Plan L. Das deutet darauf hin, dass die “Eich” noch im späten Mittelalter ein kleiner Eichenwald war (Forst).
Im zweiten, nördlicheren Teil liegen (in der Bezeichnung von 1656)  Beune (geyn der bunden), Himmelsee (hymelse), Ahler (alder), Sülze (in der sultzen), Hölle (an der helden), der Weilbacher Weg und der Flurscheideweg (florscheideweg). Aufgrund der vorgenommenen Unterteilung des vierten Feldes in zwei Teile mit unterschiedlicher Plugrichtung dürfte die Bedeutung dieses Weges klar sein: Er scheidet die Flure des Brückenfeldes nach Pflugrichtung und war die Bezeichnung des ortsnahen Abschnitts des Weilbacher Weges. Dass Wege in ihrem Verlauf den Namen ändern war nicht ungewöhnlich. So wird (1656) der Bachweg zum Hochheimer Weg, der Rodpfad zum Hochheimer Pfad und der Riedweg zum Hattersheimer Pfad.
Die Bezeichnung neben der schenckin 6 morgen klärt die Herkunft des Flurnamens “Schenkemorgen” im Brückenfeld. Dem Wortlaut nach besaß hier eine Frau Schenck 6 Morgen Ackerland.
Mit uff das wicker feldt ist das Bergfeld gemeint. gein der blatten kann nicht die spätere Flur “Platte” sein, die nicht zwischen Ahler und Hölle  liegt.
Erwartungsgemäß gibt es keine Äcker im Harlat, das im 14. Jhdt. noch ein großes Sumpfgebiet war und erst um 1600 trocken gelegt wurde, siehe hier.

Im fünften Feld (Bergfeld) gibt es im westlichen Teil außer crewinkel keine weiteren Flurbezeichnungen, eine Tatsache, die auch 1656 noch besteht, siehe hier. Im östlichen Teil liegen die bekannten Flure “Lange Nüsse”, ”Kurze Nüsse” und “Klingfloss” (in dem clingelflosze). Die bekannten Wege im Bergfeld sind Kreuzweg, Wickerer Weg, Mittelpfad, Herrenpfad, Unterehnweg (moneweg) und Höllweg (uff den heldeweg). In der Bezeichnung von 1656 ist der Wickerer Weg der Alte Wickerer Weg und der Mittelpfad der Wickerer Weg.
Mehrfach genannt wird  der cloppheimer phad. Es liegt nahe, ihn mit Kloppenheim (früher Clopheim) in Verbindung zu bringen. Er liegt im Bereich Kreuzweg, Krewinkel  und könnte der Krewinkelpfad sein, der mit diesem Namen erst 1475 vorkommt.  Dass allerdings ein Weg wie der Krewinkelpfad, der nur lokale Bedeutung in Flörsheim hatte,  nach einem 13 km (Luftlinie) entfernten Dorf benannt wurde, ist unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass damit der obere Teil des mittelalterlichen Fernweges bezeichnet wurde, der über den Steinweg und die Wickerer Gemarkung weiter nach Norden   ins Limburger Becken führte [Metzner 2010]. Kloppenheim liegt von Flörsheim aus gesehen in dieser Richtung.1656 wird dieser frühere Fernweg in der Flörsheimer Gemarkung als “Der Weg, der von der Mühl nach Wicker gehet” umschrieben.

Der huttephad liegt in der Nähe von Herrnpfad und Unterehnweg und  könnte der spätere Oberehnweg sein. 1290 gab es in diesem Gemarkungsbereich die Flur hutterat.

Häufig vorkommende Zweit-/Familennamen sind friel (fryl), gobel, metzeler, mulich und winther. Alle diese Namen erscheinen auch im ersten Gerichtsbuch GB 1447-1613 GN. Bei diesen Familien handelte es sich offenbar um sehr bodenständige Flörsheimer Familien.
clas zur dube (Klaus zu der Taube) war ein sehr begüterter Mann - er hatte in fast jedem Feld erheblichen Grundbesitz.
Der sechstletzte Eintrag im Bergfeld lautet:  2 jugera neben Sebenleuben morgen dem got gnad. Wenn Sebenleuben ein Eigenname war, hatte derjenige wohl ein Problem mit dem Domkapitel.

Großfelder 1656

Wege und Flure 1656

Landreform des Domkapitels in Flörsheim um 1370