Zu den bisher nicht datierbaren Kapellen gehörte die Rodkapelle. Sie wurde 1968 oder kurz danach an ihren jetzigen Standort auf der östlichen Abraumhalde des Dyckerhoff´schen Steinbruches versetzt (Plan M  und unten). 1928 war sie im Besitz von Cornelius Dienst, der sich um ihren Erhalt verdient gemacht hat.

Eine neuere Analyse der Artilleriekarte von 1794 zeigt, dass sie (wie auch das Rodkreuz) in dieser Karte verzeichnet ist (Ausschnitt unten). Damit ist klar, dass sie vor 1794 entstand und der heutige Standort geografisch der gleiche wie der ursprüngliche ist, nur vermutlich etwas höher auf der Abraumhalde.

Die Rodkapelle wurde 2015 “restauriert”; Ergebnis in den Abbn. unten rechts. Das Christusmonogramm sowie die Inschrift “Salve Regina” sind verschwunden, eine Aktion des Denkmalschutzes?

Aufgeschüttete und rekultivierte Bereiche (grün) am Rande des Steinbruchs Plan M        Ursprungskarte im Liegenschaftsamt Flörsheim von 1968

Rodkapelle    Aufnahmen 2012

Kreuz am Zollstock, gestiftet von Oberschultheiß Georg  Bernhard 1700

Kreuz am Beginn der Riedstraße
gestiftet 1700 von Oberschultheiß Georg Bernhard

Aus dem 17. Jhdt. sind in Flörsheim keine Wegekreuze oder Kapellen erhalten. Alle heute existierenden stammen aus dem 18. Jhdt. oder danach. Die ältesten Wegekreuze sind die von Oberschultheiß Georg Bernhard im Jahr 1700 gestifteten Kreuze an der Ecke Riedstr. - Eddersheimer Str. und  “Am Untertor” (rechts).

Rodkapelle   Aufnahmen 2015

Standort der Rodkapelle in der Karte von 1794. Sie stand an der Kreuzung des Rodpfades mit dem mittelalterlichen Fernweg. Der Standort des Rodkreuzes ist ebenfalls zu erkennen.

Aufmaße der Frontseite der Rodkapelle von Jakob Anthes, 1971

Im März 2016 wurden von Reinhard Lehrig bemaßte Skizzen von 1971 der Rodkapelle  gefunden, die von Jakob Anthes angefertigt wurden (rechts unten). Die zeitliche Nähe des Rekultivierungsplans (1968) und dieser Skizzen legt die Vermutung nahe, dass diese Zeichnungen im Zusammenhang mit der Umsetzung der Rodkapelle erstellt wurden.